Lese-Rechtschreibschwäche

Definition & Symptome

Was ist Legasthenie?

Trotz adäquatem Leseunterricht, normaler Intelligenz und unauffälligem sozialen Umfeld kann es vorkommen, dass Kinder beim Leseerwerb und in weiterer Folge beim Lesen Probleme haben. Dies macht sich in der Lesegeschwindigkeit, der Lesegenauigkeit und im Leseverständnis bemerkbar und bereitet Schwierigkeiten, eine ausreichende Lesekompetenz zu erwerben. Lesekompetenz setzt sich aus der erworbenen Lesetechnik, dem sinnerfassenden Lesen, dem Textverständnis, der Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und logisch zu verknüpfen und Problemlösungsstrategien entwickeln zu können, zusammen. Da das Lesen eine Schlüsselqualifikation für das gesamte Leben darstellt, beschränken sich die Schwierigkeiten, die sich aus einer Leseschwäche ergeben, für die betroffenen Kinder nicht nur auf deren Schullaufbahn. 

Unter dem Begriff Legasthenie, Lese-/Rechtschreibstörung oder Lese-/Rechtschreibschwäche (in Folge kurz LRS) versteht man eine Störung, die durch ausgeprägte und nachhaltige Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder des Rechtschreibens gekennzeichnet ist. LRS stellt eine isolierte Störung des Schriftspracherwerbs dar und ist nicht Folge unzureichender Beschulung, einer Intelligenzminderung oder einer psychischen oder neurologischen Krankheit. Auch müssen gravierende Hör- und Sehprobleme als möglicher Grund für das Vorliegen einer LRS ausgeschlossen werden. 
LRS ist eine ursächlich komplexe Störung. Legasthene Menschen zeigen Defizite in der Wahrnehmung und Verarbeitung von lautsprachlichem Material. Der Alltag eines lese-/ rechtschreibschwachen Kindes oder Erwachsenen stellt eine Herausforderung dar. Etwa 4 – 8% der Kinder und Jugendlichen sind davon betroffen. 
 

Leseschwäche

Möchliche Erscheinungsformen (=Symptome) der Leseschwäche können sein:

Erstleseprozess:

  • Schwierigkeiten, die einzelnen Segmente der Sprache zu erkennen - Schwächen in der Phonologischen Bewusstheit
  • Schwierigkeiten, Buchstaben sicher zu entschlüsseln
  • Schwierigkeiten, einem Buchstaben den entsprechenden Laut zuzuordnen 
  • Schwierigkeiten, mehrere Laute zusammenzulauten
  • Schwierigkeiten in der Abspeicherung bereits geübter Wortbilder – Wörter werden immer neu „erlesen“
  • Überforderung des Arbeitsspeichers beim Abrufen bereits gelernter Buchstaben, Wortbilder
  • sehr langsames Lesetempo
  • erschwertes Sinnverständnis, erschwerte Sinnentnahme

Weiterführendes Lesen:

  • häufige Verlesungen
    • insbesondere bei längeren Wörtern oder am Wortende
    • insbesondere bei Konsonantenclustern
  • Kontextraten
  • ungenaues Lesen 
  • langsames Lesetempo, stockendes Lesen, monotone Satzmelodie
  • geringe Sinnentnahme
  • große Abneigung gegen das Lesen

 

Rechtschreibschwäche

 

  • Schwierigkeiten, die einzelnen Segmente der Sprache zu erkennen - Schwächen in der Phonologischen Bewusstheit
  • Schwierigkeiten beim lauttreuen Schreiben – das Gehörte kann nicht verschriftlicht werden, Buchstaben werden ausgelassen, umgestellt
  • die bereits gelernte Schreibweise von Buchstaben wird immer wieder vergessen
  • Buchstaben werden verwechselt
  • ähnlich klingende Buchstaben werden verwechselt
  • Schwierigkeiten beim Prozess von der lauttreuen Schreibung zur orthographisch richtigen Schreibung
  • orthografische Besonderheiten werden nicht erfasst (scht statt st; fehlendes orthographisches Regelwissen über Dehnung, Schärfung usw.)
  • Schwierigkeiten in der Abspeicherung bereits geübter Wortbilder – Wörter werden immer wieder „anders falsch“ geschrieben

Mit Übungsprogrammen unterstützen

Die Übungsprogramme Lesefalter, Rechtschreibfalter, Schreibfalter und Ferienfalter unterstützen den Lernprozess des Lesens und Schreibens. Sie eignen sich ideal zum Üben für Kinder mit Lese- und oder Rechtschreibschwäche!

Erfahrungswerte aus der Praxis

So denken Anwender über den Lesefalter